Tischler

FAQ

Was macht man in diesem Beruf?

Tischler/innen stellen Schränke, Sitzmöbel, Tische, Fenster und Türen, aber auch Innenausbauten sowie Messe- und Ladeneinrichtungen meist in Einzelanfertigung her. Zunächst beraten sie ihre Kunden über Einrichtungslösungen, u.U. nehmen sie dabei Skizzen oder den Computer zu Hilfe. Nach der Auftragserteilung be- und verarbeiten sie Holz und Holzwerkstoffe mit einer Vielzahl unterschiedlicher, auch computergesteuerter Techniken. Tischler/innen sägen, hobeln und schleifen, verarbeiten Furniere und behandeln die Holzoberflächen. Einzeln angefertigte Teile verschrauben oder verleimen sie zu fertigen Holzprodukten.

 

Auf Baustellen setzen sie Fenster, Treppen und Türen ein; in Wohn- oder Büroräumen verlegen sie Parkettböden und montieren Einbaumöbel, Raumteiler oder Wandverkleidungen. Außerdem reparieren sie beschädigte Möbel oder gestalten Musterstücke.

 

Wie sieht die Arbeitssituation von Tischlerinnen/Tischlern aus?

Tischler/innen arbeiten mit Anlagen und technischen Geräten, aber auch Handwerkzeuge kommen zum Einsatz. Um sich vor Verletzungen zu schützen, tragen sie Schutzkleidung, z. B. Sicherheitsschuhe, schnittfeste Handschuhe und Gehörschutz. In den Werkstätten und Werkhallen herrscht durch laufende Maschinen Lärm. Holzstaub sowie Gerüche und Dämpfe von Klebstoffen, Holzschutz- und Lösungsmitteln liegen in der Luft. Bei Montagearbeiten vor Ort bei Kunden oder auf Baustellen sind sie der Witterung ausgesetzt. Insbesondere in größeren Betrieben arbeiten Tischler/innen auch in Schichtarbeit. Bei Montageaufträgen, ggf. auch im Ausland, sind sie oft mehrere Tage unterwegs und dann von ihrem sozialen Umfeld getrennt.

 

Tischlerarbeiten erfordern handwerkliches Geschick, eine sorgfältige und aufmerksame Arbeitsweise sowie räumliches Seh- und Vorstellungsvermögen. Umsicht ist beispielweise beim Umgang mit Kreis- oder Bandsägen geboten. Kreativität und Gespür für Ästhetik ist wichtig, um Entwürfe für Innenausbauten und Einrichtungsgegenstände anzufertigen. Die Arbeit kann anstrengend sein, wenn schwere Bauelemente montiert werden müssen. Auf wechselnde Arbeitsorte und Baustellen stellen sich Tischler/innen flexibel ein. Kunden beraten sie serviceorientiert und unterbreiten ihnen Gestaltungsvorschläge.

 

Welche Ausbildungsinhalte umfasst der Beruf der Tischlerin/des Tischlers?

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • was beim Anfertigen von Skizzen, Plänen und Zeichnungen zu beachten ist und wie man technische Unterlagen liest und den Materialbedarf ermittelt
  • wie man Arbeitsplätze, z.B. bei der Montage vor Ort, einrichtet und sichert
  • welche verschiedenen Holzarten und Holzwerkstoffe es gibt und wie man sie manuell oder maschinell bearbeitet
  • wie man Hand- und Maschinenwerkzeuge handhabt bzw. einstellt und sie instand hält
  • wie man Rahmen, Korpusse oder Gestelle herstellt
  • worauf es bei Zwischen- und Endkontrollen ankommt
  • wie man Rahmen und Gestelle herstellt, die einzelnen Bestandteile zusammenbaut und wie die Erzeugnisse (z.B. Türen, Fenster, Treppen, Möbel) durch Teile aus Glas, Metall oder Kunststoff komplettiert werden
  • wie pneumatisch, hydraulisch, elektrisch und elektronisch gesteuerte sowie programmierbare Maschinen und Anlagen eingestellt und bedient werden
  • welche Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung es gibt, z.B. Beizen oder Färben, und wie man Holzschutzmaßnahmen durchführt
  • wie man die Erzeugnisse für den Transport vorbereitet, was bei der Montage (und Demontage) vor Ort wichtig ist, wie man Dämmstoffe, elektrische Geräte und Armaturen einbaut und die Arbeit schließlich an die Kunden übergibt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

 

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Erzeugnisse warten und instand halten, Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen, Bauelemente des Innenausbaus herstellen und montieren)
  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

 

 

Welcher Schulabschluss wird erwartet?

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

 

Im Jahr 2020 gab es 7.791 Ausbildungsanfänger/innen. 41 Prozent der zukünftigen Tischler/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 33 Prozent besaßen die Hochschulreife. 23 Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss, zwei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen. 26 Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn ein Berufsgrundbildungsjahr, acht Prozent eine Berufsfachschule absolviert.

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
Quelle: Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
 

 

Worauf kommt es an?

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Schnittholz zusägen, Werkstücke fräsen und schleifen, Furnier aufkleben, Montieren der fertigen Teile
  • Umgebung: Werkstätten und -hallen bei Maschinenlärm, auf Baustellen (bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen), in Büroräumen, beim Kunden
  • Kleidung: Schutzkleidung (Sicherheitsschuhe, Schutzbrille, Arbeitshandschuhe, Gehör-, Atemschutz)
  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit, Montageeinsätze

Anforderungen:

  • Sorgfalt (z.B. beim Einhalten von Maßen und Toleranzen beim Anfertigen von Holzbauteilen)
  • Handwerkliches Geschick (z.B. beim Anbringen und Verzahnen von Zinken und Zapfen an Holzteilen)
  • Umsicht (z.B. bei der Arbeit mit Kreis- oder Bandsägen)
  • Kreativität und Sinn für Ästhetik (z.B. beim Entwerfen von Innenausbauten und Einrichtungsgegenständen)
  • Kunden- und Serviceorientierung (z.B. bei der Kundenberatung)

 

An der Berufsschule
Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:
Die Grundrechenarten sowie Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung benötigen angehende Tischler/innen u.a., um Werkstückabmaße, Materialkosten und Materialbedarf zu berechnen. Geometriekenntnisse helfen bei Flächen- und Körperberechnungen.

Physik/Chemie:
Zukünftige Tischler/innen wählen Materialien nach deren Eigenschaften aus und bearbeiten sie mit unterschiedlichen Mitteln. Kenntnisse in Physik und Chemie helfen, die jeweiligen Verarbeitungseigenschaften besser beurteilen zu können.

Werken/Technik:
Die Handhabung von Werkzeugen, Kleinmaschinen und Material ist wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Wer Kenntnisse im Werken und technisches Grundverständnis mitbringt, ist hier im Vorteil. Da angehende Tischler/innen genaue Skizzen und Pläne anfertigen müssen, sind auch Kenntnisse im Bereich technisches Zeichnen hilfreich.

 
Was verdient man in der Ausbildung?
Ausbildungsvergütungen pro Monat ab 01. Januar 2022 (ohne Gewähr):
 
  1. Ausbildungsjahr: 700,- €
  2. Ausbildungsjahr: 810,- €
  3. Ausbildungsjahr: 910,- €

 

(Quelle: Tarifregister NRW; http://www.tarifregister.nrw.de/material/tischlerhandwerk.pdf)

 

(Quelle: BERUFENET der Arbeitagentur) — Stand: 05.01.2023)