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Deine Welt wird größer – Schüler des Berufskollegs Jülich im Praktikum in Maastricht

Deine Welt wird größer – Schüler des Berufskollegs Jülich im Praktikum in Maastricht

Kürzlich war eine kleine Abordnung der Höheren Handelsschule des Berufskollegs Jülich zu Gast im Provinciegouvernement in Maastricht. Die Euregio Maas-Rhein organisierte dort eine Regionalkonferenz zum Thema Mehrsprachigkeit unter dem Vorsitz von Regierungspräsidentin Gisela Walsken. Auf der Konferenz wurden Beispiele einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zur Förderung der Nachbarsprachenkenntnisse aus unserer Region präsentiert. Das Ganze fand im Statenzaal statt, in dem vor 25 Jahren der Vertrag von Maastricht unterzeichnet und bereits damals die Wichtigkeit der Mehrsprachigkeit betont wurde. Moderiert wurde sie dreisprachig von Michael Dejozé, dem Geschäftsführer der Euregio, der auch die Euregiokompetenzzertifikate der Jülicher Schülerinnen und Schüler unterschreibt.


Zunächst erklärte Lehrerin Nicole De Bus den Anwesenden aus Politik und Verwaltung der Euregio Maas-Rhein, was unter der Zusatzqualifikation Euregiokompetenz am Berufskolleg Jülich zu verstehen ist. Franziska Kahlen, Nina Singler, Tatjana Boermann und Daniel Rudloff aus der Klasse, die gerade ihr dreiwöchiges Praktikum in Maastricht absolviert, standen dann Rede und Antwort. Dank der anwesenden Simultanübersetzer wurde jedes Wort der Schülerinnen und Schüler ins Französische und Niederländische übersetzt.

 

Ein Praktikum in den Niederlanden nach nur 15 Monaten Sprachunterricht - geht das überhaupt? Wie kommen die jungen Deutschen in den Betrieben zurecht? Überraschend gut, so die einhellige Meinung der jungen Leute. Verstehen gehe ganz gut, Sprechen sei allerdings schon schwieriger. Aber unter dem Einsatz von Händen und Füssen und bei gutem Willen der Mitarbeiter und Kunden der Praktikumsbetriebe komme man doch weit.

 

Franziska, im Supermarkt Albert Heijn tätig, verweist zwar noch viele Kunden an den ,,Vleesman“, hat sich aber schon ein gutes Bild vom Angebot gemacht. Die Kunden seien viel freundlicher als in Deutschland. Daniel, bei Hema, ist Herr über ein großes Sortiment. Er fängt schon morgens um 7 Uhr an, um nachmittags mehr von Maastricht genießen zu können. Seine Kollegen seien sehr offen, man würde wie ein Freund begrüßt. Nina hat die Schuhe beim schicken Kaufhaus ,,Bijenkorf“ unter Kontrolle. Zahlen sind hier besonders wichtig. Tatjana unterstützt Sekretariat und Erzieher im Kindergarten St. Oda. Gut erzogen sind die kleinen Niederländer, findet sie, und fiebert gemeinsam mit den Kindern dem Sinterklaas entgegen, der in den Niederlanden ganz groß gefeiert wird.

 

Außer der Verbesserung der Sprachkenntnisse, da waren sich alle einig, könne man vor allem in Sachen Offenheit und Freundlichkeit von den Maastrichtern lernen. Zusätzlich erhoffen sich die Schüler durch diese Zusatzqualifikation ein Plus in der Bewerbungsmappe.

 

Und so sind insgesamt gerade insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler aus Jülich noch bis zum 9.12.2017 in Maastricht. Sie arbeiten dort vor allem im Groß- und Einzelhandel. Viele der Betriebe nehmen schon seit 2011 jedes Jahr gerne unsere Schüler auf. 

 

Nach der Konferenz gab es noch einen Empfang. Klar, dass man erst ging, als es wirklich keine Bitterballen mehr gab.