Historie

Eine kleine Schul-Chronik 1825 bis 2014

Von der Sonntagsschule zur zukunftsorientierten
und fachlich modern strukturierten Schule

Zusammengetragen von Heinz Thul

und ergänzt von Tilman Weid

 

Übersicht

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  • Vorbemerkung
  • Von der Jülicher Sonntagsschule zur gewerblichenund kaufmännischen Fortbildungsschule in der Kleinen Rurstraße
    1825 – 1919
  • Umstrukturierung der Jülicher Fortbildungsschule in eine städtische Berufsschule
    Einrichtung einer öffentlichen Handelsschule
    Neues Schulgebäude in der Düsseldorfer Straße
    1920 – 1935
  • Die Jülicher Berufs- und Handelsschule
    Der Kreis Jülich als neuer Schulträger
    1936 – 1961
  • Die Jülicher Berufs- und Handelsschule im neuen Schulgebäude an der Bongardstraße
    1962/63 – 1970/71
  • Die Berufsbildenden Schulen Jülich nach der kommunalen Neugliederung von 1972
    Der neue Kreis Düren als Schulträger
    1971/72 – 1993/94
  • Die Jülicher Berufsschule nach der Umstrukturierung der vier Berufsschulen des Kreises Düren
    1994/95 – 1997/98
  • Das Berufskolleg Jülich - Eine zukunftsorientierte und fachlich modern strukturierte Schule im Kreis Düren
    1998/99 – 2003/04
  • Das Berufskolleg Jülich - Die jüngste Vergangenheit
    2004/05 - 2013/14
  • Quellen / Literatur

Vorbemerkung


Aufzeichnungen über die Jülicher Berufs- und Handelsschule liegen seit 1945 vor.

 

Der damalige Leiter der Schule, Herr Berufsschuldirektor Josef Langen, überreichte am 21. November 1953 der Stadtverwaltung Jülich einen von dieser mit Schreiben vom 20. Januar 1953 angeforderten Verwaltungsbericht über die Jahre 1945 bis 1953, den der Autor in Parenthese als »Chronik« bezeichnet. Zu dem Bericht existiert ein Nachtrag über den Zeitraum bis zum 30. September 1955.

 

Neben diesem mehrere Schuljahre umfassenden Bericht, also der ersten »SchulChronik«, liegen ab Schuljahr 1956/57 bis Schuljahr 1991/92 ausführliche Einzelberichte Vor. Als Chronisten betätigen sich zunächst bis 1974/75 die jeweiligen Schulleiter, Herr Oberstudiendirektor Josef Langen und Herr Oberstudiendirektor Werner Adamek. Danach übernimmt der damalige stellvertretende Schulleiter, Herr Studiendirektor Karl Hompesch, das Amt des Chronisten, das er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand Ende des Schuljahres 1991/92 ausübt.

 

Bei meiner Verabschiedung in den Ruhestand Ende 2002/03 hatte ich die Empfehlung ausgesprochen, die Geschichte der Schule ab Schuljahr 1992/93 aufzuarbeiten und weiterzuführen. Auf Wunsch von Herrn Oberstudiendirektor Wolfhard Horn (Mai 2004) habe ich die Aufgabe, die Chronik aufzuarbeiten, übernommen und am 15. Juni 2004 mit der Sichtung und Ordnung des mir zur Verfügung stehenden Materials und dessen Erfassung begonnen.

 

Die intensive Beschäftigung mit der Geschichte der Schuljahre 1992/93 bis 2003/04 und der dabei notwendige Blick auch in die „Vorzeit“ weckten mein Interesse, neben der Materialaufarbeitung die Geschichte der Schule von ihren Anfängen als Sonntagsschule im Jahre 1825 bis hin zu einer zukunftsorientierten und fachlich modern strukturierten Schule im Jahre 2005 als »Kleine Schul-Chronik« darzustellen.

 

Es wäre verfehlt, an eine Chronik – und umso mehr an eine „kleine“ – den Anspruch von Vollständigkeit zu stellen. Geschehenes zu erfassen, insbesondere wenn es um die Aufarbeitung zurückliegenden Geschehens geht, ist in hohem Maße von dem dem Chronisten zur Verfügung stehenden Quellenmaterial abhängig. Darüber hinaus kann der Chronist die Geschehnisse nur von seiner Warte aus betrachten.

 

Und mein Wunsch zum Schluss: Ein Vor-Ort-Chronist möge meine Arbeit und die meiner Vorgänger weiterführen. Das Berufskolleg Jülich ist es wert! – Un maat et jot!

 

Jülich, im März 2005

 

— Heinz Thul

Von der Jülicher Sonntagsschule zur gewerblichen und kaufmännischen Fortbildungsschule in der Kleinen Rurstraße

1825–1919


1825

Im damaligen Kreis Jülich werden die „Sonntagsschulen“ eingerichtet, in Jülich etwa seit 1825, in Linnich seit 1830. Am Sonntag nach dem Hauptgottesdienst oder am Nachmittag finden sich die schulentlassenen Jungen auf freiwilliger Grundlage in der Elementarschule ein, um sich in der Glaubens- und Sittenlehre weiter unterrichten zu lassen, Kirchenlieder und Choräle einzuüben.

 

Anfang der 30er Jahre empfinden einsichtige Bürger es als notwendig, den Schulentlassenen neben der religiösen Vertiefung eine Auffrischung der Volksschulkenntnisse zukommen und „eine fortdauernde geistige Beschäftigung“ angedeihen zu lassen. Diese geistige Arbeit zielt in erster Linie auf den Erwerb solcher Kenntnisse, die der Junge im Beruf verwerten kann.

 

Lag die Unterweisung in der Glaubens- und Sittenlehre ausschließlich in den Händen der Geistlichen, so fordert die Erweiterung des Lehr- und Lernprogramms die Heranziehung anderer Lehrkräfte, wie Elementarschullehrer, Handwerksmeister und Kaufleute. Die Sonntagsschulen nehmen den Charakter „allgemeiner Fort- bildungsschulen“ an.


1844

Der Staat nimmt sich erstmals der „Sonntags-Fortbildungsschulen“ an. Den Kommunalbehörden wird empfohlen, solche Schulen einzurichten und bestehende zu unterstützen. Ein Muss sind die Ausarbeitung von Lehrplänen für die einzeln Unterrichtsgebiete und die Vorlage bei den Bezirksregierungen. Zur Kostendeckung müssen die Schüler ein Schulgeld entrichten.


1869

Die Gewerbeordnung verpflichtet die Handwerksinnungen dazu, ihre Lehrlinge zum Besuch der Sonntags-Fortbildungsschulen anzuhalten.


1884

Die Sonntags-Fortbildungsschulen werden dem Preußischen Handelsministerium unterstellt, das verbindliche Lehrpläne aufstellt, die sich ausschließlich an den wirtschaftlichen Bedürfnissen ausrichten.
In Jülich und Linnich werden nun handwerkliches Zeichnen und Rechnen gelehrt.


1900

Die Novelle zur Gewerbeordnung verpflichtet die Lehrlinge zum Besuch der Sonntags-Fortbildungsschule.


1902

Die Jülicher Sonntagsschule, im Volksmund „Zeichenschule“ genannt erreicht im Schuljahr 1902/03 mit 160 Schülern ihre bis dahin höchste Schülerzahl. Beschult werden Maurer, Steinhauer, Zimmerer, Schmiede, Klempner, Installateure und Schlosser. Unterrichtet werden sie von Volksschul- und Gymnasiallehrern, Lehrer der Unteroffiziers-Vorschule sowie Handwerksmeistern und Technikern.


1907

Der „Kaufmännische Verein“ setzt sich für eine kaufmännische Fortbildungsschule in Jülich ein. Im Februar beschließt der Rat der Stadt die Einrichtung einer kaufmännischen und gewerblichen Pflichtfortbildungsschule. Diese kann ihre Arbeit am 26. Mai unter der Leitung des Gymnasiallehrers Frings (gewerblicher Bereich) und des Volksschullehrers Ernst (kaufmännischer Bereich) in der Kleinen Rurstraße 4 aufnehmen.

Gemäß Ortsstatut müssen alle männlichen Lehrlinge, die in der Stadt Jülich tätig sind, bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zweimal wöchentlich die Fortbildungsschule besuchen.

Neben der Pflichtfortbildungsschule bleibt noch bis 1925 die Sonntagsschule bestehen; sie wird von Handwerksgesellen besucht, die sich hier auf die Meisterprüfung vorbereiten.


1911

Durch die „Allgemeinen Bestimmungen über Einrichtung und Lehrpläne gewerblicher und kaufmännischer Fortbildungsschulen“ werden die ausschließlich der Gewerbeförderung dienenden Lehrpläne von 1884 ersetzt. Nun gilt es, die berufliche Ausbildung der Lehrlinge zu fördern und an ihrer Erziehung zu tüchtigen Staatsbürgern und Menschen mitzuwirken.

Die Unterrichtszeit wird auf wöchentlich 4 bis 6 Stunden festgesetzt; die Ausbildung erfolgt in drei aufsteigenden Klassen im gewerblichen Bereich und in zwei Klassen im kaufmännischen Bereich.


1919

Gemäß der Reichsverfassung der Weimarer Republik wird die Fortbildungsschule sowohl für Jungen und Mädchen – ein Novum – bis zum vollendeten 18. Lebensjahr Pflichtschule.

Umstrukturierung der Jülicher Fortbildungsschule in eine städtische Berufsschule
Einrichtung einer öffentlichen Handelsschule
Neues Schulgebäude in der Düsseldorfer Straße

1920 - 1935


1920

Eine neue pädagogische Idee wird geboren: „Durch Berufsbildung zur Menschenbildung“. Auf der Reichsschulkonferenz von 1920 wird zur Verwirklichung dieser Idee eine neue Schulform gefordert, die Berufsschule.


1921

Im „Gewerbelehrer-Diensteinkommensgesetz“ von 1921 wird die Bezeichnung „Berufsschule“ in die Gesetzessprache aufgenommen.


1923

Das „Gesetz über die Erweiterung der Berufs- (Fortbildungs-) Schulpflicht“ von 1923 bestimmt, dass die Errichtung von Berufsschulen in erster Linie bei den Kreisen als Schulträger liege, diese aber auf die Einrichtung verzichten können. Der Kreis Jülich verzichtet zunächst.

So werden in den Gemeinden des Kreises Jülich nach und nach 27 „ländliche Berufsschulen“ für Jungen und 2 für Mädchen durch die Kommunen eingerichtet.


1925

Zum Zwecke der Umwandlung der Jülicher Fortbildungsschule in eine „Berufsschule“ wird der Gewerbeoberlehrer Wilhelm Mocken berufen. Am 22. Februar 1924 beschließt die Stadtverordnetenversammlung eine Berufsschulsatzung.

Am 1. April eröffnet die neue Berufsschule für ca. 220 Lehrlinge aus Handwerk, Handel und Industrie ihre Pforten.

Zugleich wird eine „zweijährige öffentliche Handelsschule“ angeboten. Der erfolgreiche Besuch der Handelsschule befreit vom Besuch der kaufmännischen Berufsschule.

Der Unterricht der „Städtischen Berufs- und Handelsschule“ findet weiterhin in den Räumen der Fortbildungsschule in der Kleinen Rurstraße 4 statt.

Für den Maschinenschreibunterricht stehen zunächst zwei, später vier Schreibmaschinen zur Verfügung.


1928    

Die Schule erfährt einen raschen Aufschwung, so dass die Räumlichkeiten in der Kleinen Rurstraße nicht mehr ausreichen; Klassen werden ausgelagert. Zu Ostern 1928 werden der kaufmännischen Berufsschule und der Handelsschule Räume in der Promenadenschule (heute GGS Süd) zugeordnet.


1930

Die Berufsschule zählt ca. 300 Schülerinnen und Schüler in 18 Fachklassen, die Handelsschule 75 Schülerinnen und Schüler in 2 Klassen.

Neben dem Schulleiter sind 5 hauptamtliche und 2 nebenamtliche Lehrkräfte tätig.


1931

Infolge des politischen und wirtschaftlichen Niederganges stellen Handel und Handwerk kaum noch Lehrlinge ein, so dass die Schülerzahl um 25 Prozent zurückgeht.

Der Antrag an die Kreisverwaltung, die Berufsschulpflicht auf alle im Kreise tätigen Lehrlinge auszudehnen, diese der Jülicher Berufsschule zuzuschulen und sich an den Kosten zu beteiligen, wird auf Beschluss des Kreisausschusses vertagt.

Zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs wird der Lehrkörper auf 3 hauptamtliche und 2 nebenamtliche Lehrkräfte verringert; die 18 Fachklassen in 8 beruflich-gemischte Klassen zusammengefasst.


1933/34

Das Schulgebäude in der Kleinen Rurstraße wird der NS-Jugend als Heim zugewiesen. Die Schule muss das Gebäude verlassen.

Zu Beginn des Schuljahres 1933/34 kann dann jedoch nach dem Umbau des Gebäudes des ehemaligen Vereins zur Förderung der Arbeitsamkeit“ der Schulbetrieb in einem eigenen Gebäude (Düsseldorfer Straße; heute Sonderschule) aufgenommen werden.


1934

Nach dem Tode des ersten Schulleiters, Herrn Mocken, übernimmt Herr Berufsschuldirektor Josef Langen die Leitung der Schule


1935

Das Einzugsgebiet der Schule wird erweitert, so dass Ende des Schuljahres der Stand vom Jahre 1931 wieder erreicht wird.

Die Jülicher Berufs- und Handelsschule
Der Kreis Jülich als neuer Schulträger

1936 - 1961


1936

Am 12. März 1936 erlässt der Landrat die Kreissatzung über die Berufsschulpflicht der gewerblichen, behördlichen und kaufmännischen Lehrlinge aus dem Kreis Jülich. Gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Kreis Jülich und der Stadt Jülich sollte die neugebildete „Kreisberufsschule“ zunächst für zwanzig Jahre in den Räumlichkeiten der  städtischen Berufsschule fortgeführt werden. Der Kreis übernimmt 70 Prozent der Betriebskosten.

Die Handelsschule bleibt städtisch.


1937

Durch die Einführung der Kreisberufsschulpflicht steigt die Schülerzahl auf 700. Im Dezember wird beschlossen, das Gebäude an der Düsseldorfer Straße umzubauen und zu erweitern.


1938

Am 28. November 1938 wird mit den Bauarbeiten begonnen.


1944

Zum Zwecke der Umwandlung der Jülicher Fortbildungsschule in eine „Berufsschule“ wird der Gewerbeoberlehrer Wilhelm Mocken berufen. Am 22. Februar 1924 beschließt die Stadtverordnetenversammlung eine Berufsschulsatzung.

Am 1. April eröffnet die neue Berufsschule für ca. 220 Lehrlinge aus Handwerk, Handel und Industrie ihre Pforten.

Zugleich wird eine „zweijährige öffentliche Handelsschule“ angeboten. Der erfolgreiche Besuch der Handelsschule befreit vom Besuch der kaufmännischen Berufsschule.

Der Unterricht der „Städtischen Berufs- und Handelsschule“ findet weiterhin in den Räumen der Fortbildungsschule in der Kleinen Rurstraße 4 statt.

Für den Maschinenschreibunterricht stehen zunächst zwei, später vier Schreibmaschinen zur Verfügung.


1945   

Am 7. September 1945 erhält Direktor Langen den Auftrag, den Betrieb der Berufs- und Handelsschule wieder in Gang zu setzen.


1946

Es bedarf großer  Anstrengungen und Vorarbeiten, bis endlich am 12. Januar 1946 der Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen werden kann, und zwar  zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Handelsschule, die durch die Schließung der Schule 1945 ihre Abschlussprüfung nicht ablegen konnten.

Schlecht ernährte und dürftig gekleidete Schülerinnen und Schüler – keine Bücher, keine Hefte, ohne Wandtafel und Kreide, wackelige Stühle und Bänke – so geht es los.

Schulspeisung für die Schülerinnen und Schüler wird eingerichtet.

Am 11. März 1946 wird der Unterricht in der Berufsschule aufgenommen.


1948

Im April 1948 werden in der Berufs- und Handelsschule 844 Schülerinnen und Schüler beschult.


1952/53

Der Religionsunterricht beider Konfessionen, der bis dahin auf freiwilliger Basis erteilt wurde, wird ab September 1952 ordentliches Lehrfach.


1953/54

Die Schülerzahl ist auf rd. 1.200 angewachsen; das erfordert Schaffung von neuen Unterrichtsräumen. Das Dachgeschoss wird ausgebaut.


1954/55

In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Aachen wird auf dem Schulhof an der Düsseldorfer Straße eine Metallwerkstätte eingerichtet. Die Stadt stellt das Gebäude, die Handwerkskammer Werkbänke, Maschinen und Handwerkszeug.


1959

Mit Beschluss des Kreistages vom 20. März 1959 übernimmt der Kreis Jülich auch die Trägerschaft für die Handelsschule.

In den Berufsschulklassen und den Klassen der Handelsschule wird die 45-Minuten-Unterrichtsstunde eingeführt.


1960/61

Am 19. Mai 1960 werden die Bauarbeiten für ein neues Schulgebäude an der Bongardstraße in Angriff genommen; der Rohbau ist am 15. Juli 1961 fertig.


1961/62

Nach Genehmigung durch Regierung und Kreis beginnt am 5. Mai 1961 die Berufsaufbauschule in Abendform in zwei Parallelklassen mit 11 Schülerinnen und Schülern aus kaufmännischen Berufen und Verwaltungsberufen sowie 55 aus handwerklich-gewerblichen Berufen.

Die Berufsbildenden Schulen des Kreises Jülich im neuen Schulgebäude an der Bongardstraße

1962/63 – 1970/71


1962/63

Am 15. Oktober 1962 kann der Unterrichtsbetrieb in dem neuen Schulgebäude in der Bongardstraße aufgenommen werden.

In 63 Klassen werden 1.765 Schülerinnen und Schüler von 18 haupt-amtlichen und 15 nebenamtlichen Lehrkräften unterrichtet.

Die Handelsschule wird zweizügig geführt.

Der Schulleiter, Herr Direktor Josef Langen, wird am 27. März 1963 in den Ruhestand verabschiedet.


1963/64

Mit Beginn des Schuljahres 1963/64 übernimmt Herr Oberstudiendirektor Werner Adamek die Geschäfte des Direktors.

Herr Gewerbeoberlehrer August Hoeck wird zum Direktorstellvertreter ernannt.


1964/65

Zu Beginn des Schuljahres 1964/65 werden in 74 Berufsschulklassen (gewerbliche, kaufmännische, hauswirtschaftliche und landwirtschaftliche Klassen) 2.030 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.
115 Schülerinnen und Schüler besuchen die vier Handelsschulklassen; 36 die Berufsaufbauschule (1 Klasse).


1965/66

Mit Schuljahresbeginn 1965/66 wird das Angebot der Schule um die zweijährige Höhere Handelsschule erweitert. Der Schulzweig beginnt mit 30 Schülerinnen und Schülern.

Die Handelsschule besteht am 1. April 1965 vierzig Jahre.

Mit Wirkung vom 1. April 1965 werden Gewerbeoberlehrer/innen und Handelsoberlehrer/innen sowie Landwirtschaftsoberlehrer/innen in die Besoldungsgruppe A13 mit der Amtsbezeichnung Studienrätin bzw. Studienrat eingestuft; die Fach-Vorsteher/innen und sowie Direktorstellvertreter/innen in die Gruppe A14 als Oberstudienrätin bzw. Oberstudienrat übergeleitet sowie Berufsschuldirektoren/innen in die Gruppe A15 mit der Amtsbezeichnung Oberstudiendirektor/in übergeleitet.


1966/67

Zu Beginn des Schuljahres 1966/67 wird die Lernmittelfreiheit eingeführt.

Der Schuljahresanfang wird ab Schuljahr 1967/68 vom 1. April auf den 1. August umgestellt.

Im Dezember 1966 werden die neu erstellten Werkhallen in die Unterrichtsarbeit einbezogen.


1967/68

Mit dem Schuljahr 1967/68 nimmt die zweijährige Gewerbeschule ihre Arbeit mit 32 Schülern auf.


1968/69

Gemäß Erlass vom 18. Oktober 1968 wird die Schülermitverwaltung (SMV) eingerichtet.


1970/71

Am 1. August 1970 übernimmt nach Ernennung durch den Kultus-minister Herr Ernst Grün als Nachfolger von Herrn Hoeck nach dessen Versetzung in den Ruhestand die Funktion des Direktorstellvertreters mit der neuen offiziellen Amtsbezeichnung Studiendirektor als ständiger Stellvertreter des Schulleiters.

Neu im Angebotsbereich der Schule sind mit Schuljahresbeginn die Fachoberschule für Wirtschaft und für Technik in Vollzeit- und Teilzeitform. In der Konsequenz wird die Berufsaufbauschule aufgelöst.

Die Fachoberschule besuchen in 4 Klassen (1 Kurs Klasse 10 Vollzeit, 2 Kurse Klasse 10 Teilzeit, 1 Kurs Klasse 11 Vollzeit) insgesamt 99 Schülerinnen und Schüler.

Die Berufsbildenden Schulen Jülich nach der kommunalen Neugliederung von 1972
Der neue Kreis Düren als Schulträger
1971/72 – 1993/94


1971/72

Durch die kommunale Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen vom 14. Dezember 1971 wird mit Wirkung vom 1. Januar 1972 der Kreis Jülich mit dem Kreis Düren zu dem neuen Kreis Düren zusammengeschlossen. Dadurch geht die Jülicher Schule in die Trägerschaft des neuen Kreises Düren über.
Neben den Kursen Klasse 10 und 11 der Fachoberschule werden im Schuljahr 1971/72 in 2 Kursen Klasse 12 Technik (1 schulbezogen,
1 berufsbezogen) insgesamt 44 Schülerinnen und Schüler beschult.

In einigen Berufsschulklassen der gewerblichen Abteilung wird der Blockunterricht eingeführt.


1972/73

Im Schuljahr 1972/73 wird ein Kurs Klasse 12 Wirtschaft (berufsbezogen) mit 12 Schülerinnen und Schülern eingerichtet.

In der hauswirtschaftlichen Abteilung wird ein Berufsgrundschuljahr mit 21 Schülerinnen geführt.


1973/74

Aufgrund einer Verfügung erhalten alle Studienassessorinnen und Studienassessoren die Amtsbezeichnung „Studienrätin bzw. Studienrat z. A.“

Am 1. Dezember 1974 wird ein moderner Phonotypie-Raum mit elektrischen Schreibmaschinen in Betrieb genommen.

Wegen der Energiekrise werden die Weihnachtsferien verlängert (22.12.1973 – 16.01.1974).


1974/75

Am 27. September 1974 wird die Dreifach-Sporthalle eingeweiht.

Im April 1975 kann die zweijährige Handelsschule auf 50jähriges Bestehen zurückblicken. Am 18. April 1975 findet ein Festakt statt.

Am 11. Juli 1975 wird der Schulleiter, Herr Oberstudiendirektor Werner Adamek, in den Ruhestand verabschiedet.


1975/76

Mit Beginn des Schuljahres 1975/76 übernimmt Herr Oberstudiendirektor Ernst Grün die Leitung der Schule.

Am 18. Dezember 1975 wird Herr Studiendirektor Karl Hompesch zum ständigen Vertreter des Schulleiters ernannt.

Auch weiterhin ist ein Schülerschwund festzustellen. Insgesamt werden 1.813 Schülerinnen und Schüler beschult, davon in 67 Berufsschulklassen 1.318 Schülerinnen und Schüler sowie in 19 Klassen mit Vollzeitunterricht (Berufsfachschulen und Fachoberschulen) 495 Schülerinnen und Schüler.


1976/77

Im Schuljahr 1976/77 ist ein weiterer Schülerschwund zu beobachten. In 79 Berufschulklassen und Klassen mit Vollzeitunterricht werden 1.677 Schülerinnen und Schüler beschult.

Erstmals wird ein Berufsvorbereitungsjahr mit 63 Schülerinnen und Schülern in 3 Klassen beschult.


1978/79

Mit Beginn des Schuljahres 1978/79 wird erstmals eine Berufsfachschulklasse für Ernährung und Hauswirtschaft eingerichtet. Der Bildungsgang startet mit 31 Schülerinnen und Schülern.

Die Schülerzahl steigt. In 82 Klassen werden 1.884 Schülerinnen und Schüler beschult.


1979/80

Die Schülerzahl ist zum Vorjahr gestiegen: In 84 Klassen (Vorjahr 82) werden 2.008 Schülerinnen und Schüler (Vorjahr 1.884) beschult.

Mit Ende des Schuljahres endet die Einrichtung der FOS 10 (Vorklasse zur Fachoberschule); sie wird durch die Berufsaufbauschule ersetzt.

Die ersten Kleincomputer werden angeschafft und in der kaufmännischen Abteilung eingesetzt.


1980/81 bis 1983/84

In den Schuljahren ab 1980/81 sind die Schülerzahlen weiterhin rückläufig; leichter Anstieg ab 1984/85:
Schuljahr:           80/81     81/82     82/83     83/84     84/85
Klassen:              83           84           76           77           82
Schüler/innen:   1.975     1.829      1.814     1.811     1.855


1984/85

Mit Beginn des Schuljahres wird die zweijährige Höhere Handelsschule in differenzierter Form geführt, und zwar als die Schwerpunkte „Betriebswirtschaft“ und „Bürowirtschaft“. Im Schwerpunkt „Bürowirtschaft“ wird das Fach Bürowirtschaft unter Kürzung der Stunden in anderen Fächern mit drei Wochenstunden praxisbezogen unterrichtet;
Während des Schuljahres wird mit dem Umbau des Verwaltungstraktes und des Lehrerzimmers begonnen. Gegen Ende des Schuljahres kann das Lehrerzimmer genutzt werden.

Nach 13jähriger Nutzungszeit wird ein neuer Schreibmaschinensaal mit neuen Maschinen ausgestattet; darunter 2 Bildschirmschreibmaschinen.


1985/86

Insgesamt werden im Schuljahr 1985/86 in 79 Klassen 1.875 Schülerinnen und Schüler beschult; hierzu stehen 54 hauptberufliche Lehrkräfte mit voller Stundenzahl, 12 hauptberufliche Lehrkräfte mit Teilzeitbeschäftigung und 1 nebenberufliche Lehrkraft zur Verfügung.

Erstmals wird eine einjährige Höhere Handelsschule für Abiturienten eingerichtet. Die Schülerinnen und Schüler können an der Abschlussprüfung der zweijährigen Höheren Handelsschule teilnehmen  (Die Teilnahme wird später obligatorisch.). Von den 21 Schülerinnen und Schülern nehmen 19 mit Erfolg teil.

Am 14. November 1986 kann der neugestaltete Verwaltungstrakt seiner Bestimmung übergeben werden.

Es werden 13 Bildschirmschreibmaschinen angeschafft.


1986/87

Im Schuljahr 1986/87 ist ein Rückgang der Schülerzahlen um 103 Schülerinnen und Schüler zu verzeichnen.

Dieser Rückgang ist auf die Änderung des Schulpflichtgesetzes ab 86/87 zurückzuführen, wonach alle Jugendlichen zehn Schuljahre an einer allgemeinbildenden Schule ableisten müssen, also nicht wie bis dahin nach Klasse 9 in die zweijährige Berufsfachschule (Handelsschule, Gewerbeschule, Berufsfachschule für Ernährung und Hauswirtschaft) wechseln können. Folge der Neuregelung: Es konnte nur je eine Klasse der Handelsschule und der BFS für Ernährung und Hauswirtschaft neu eingerichtet werden. Eine Unterstufe der Gewerbeschule kam nicht zustande.

Das Berufsvorbereitungsjahr fällt weg. Stattdessen wird die Vorklasse zum Berufsgrundschuljahr eingerichtet, und zwar je eine Klasse in der gewerblich-technischen und der gewerblich-hauswirtschaftlichen Abteilung.


1987/88

Wie bereits im letzten Schuljahr wird wegen zu geringer Anmeldung keine Unterstufe der zweijährigen Gewerbeschule eingerichtet. Die letzte Klasse wird zum Abschluss geführt.

Damit endet nach zwanzig Jahren diese Schulform in Jülich.

Die Schülerzahlen sind weiter rückläufig.


1988/89

Die Werkstätten werden für den handlungsorientierten Unterricht in den neugeordneten Ausbildungsberufen des metall- und elektrotechnischen Bereichs umgebaut.


1989/90

Die Schülerzahlen sind weiter rückläufig.


1990/91

Da die Anmeldungen zur Fachoberschule zurückgeht, wird eine kombinierte Klasse FOS 12 Wirtschaft/Technik mit 28 Schülerinnen und Schülern eingerichtet.

Der Eingangsbereich des Schulgebäudes wird neu gestaltet, die Hoffläche umgestaltet, und die Ostseite des Gebäudes erhält neue Fenster.


1992/93

Zum Ende des Schuljahres werden der Schulleiter, Herr Oberstudiendirektor Ernst Grün, und der stellvertretende Schulleiter, Herr Studiendirektor Karl Hompesch, in den Ruhestand entlassen.

Herr Studiendirektor Willi Lohn wird mit der kommissarischen Leitung der Schule beauftragt. Ihm zur Seite stehen die Abteilungsdirektoren Frau Brigitte Glasenapp (gewerblich-hauswirtschaftliche Abteilung), Herr Ulrich Daniel (gewerblich-technische Abteilung) und Herr Heinz Thull (kaufmännische Abteilung).

Die sogenannte „Montagsrunde“ wird konstituiert.


1993/94

Mit Beginn des Schuljahres wird ein neuer Berufsschul-Bildungsgang eingerichtet. Die Zahnarzthelferinnen aus dem Bereich Düren/Jülich werden in Jülich beschult.

In 1993/94 werden im Rahmen der Schul-Umstrukturierung Ausbildungsberufe aus dem Elektrobereich (Elektronik) und Metallbereich letztmalig in Jülich beschult. Die Ausbildung übernimmt das Berufskolleg für Technik in Düren.

Am 18. Mai 1994 übernimmt Herr Oberstudiendirektor Wolfhard Horn die Leitung der Schule.

Die Jülicher Berufsschule nach der Umstrukturierung der vier Berufsschulen des Kreises Düren

1994/95 – 1997/98


1994/95

Im Zuge der Umstrukturierung der Kreisberufsschulen werden ab Schuljahr 1994/95 in Jülich die Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie die Gas- und Wasserinstallateure beschult.

Mit Beginn des Schuljahres findet der Samstagsunterricht nur noch an zwei Samstagen im Monat statt. Die Stunden werden auf die anderen Unterrichtstage verteilt.

Die bisherige Berufsfachschule für Ernährung und Hauswirtschaft setzt das in Jülich erarbeitete Profil „Häusliche Familien- und Altenhilfe“ um und firmiert künftig als einjährige bzw. zweijährige „ Berufsfachschule für Ernährung und Hauswirtschaft – Schwerpunkt häusliche Familien- und Altenhilfe“.

Die gewerblich-hauswirtschaftliche Abteilung verfügt über ein Verkaufslabor für den Bereich Bäckerei- und Fleischerei- Fachverkäufer/in.

Die kaufmännische Abteilung kooperiert mit einer Berufsschule in Maastricht (NL).

Die gewerblich-technische Abteilung, Kfz-Technik arbeitet mit der „Innovam“ in Heerlen (NL) zusammen.

Der Schülerrückgang der letzten Jahre ist gestoppt. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Plus von 65 zu verzeichnen.

Am 1. Februar 1995 tritt Frau Studiendirektorin Ingeburg Hagen ihr Amt als stellvertretende Schulleiterin in Jülich an.


1995/96

In Durchführung der Umstrukturierung der Kreisberufsschulen werden im laufenden Schuljahr die Ausbildungsberufe Verkäuferin/Verkäufer, Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel und Industriekauffrau/-kaufmann letztmalig in Jülich beschult.

Ein zweiter Fachraum für Bürowirtschaft (Lernbüro) wird in Betrieb genommen.

Im März 1996 werden die neuen Fachräume für Versorgungstechnik (SHK) ihrer Bestimmung übergeben.

Am 9. Juni 1996 verstarb Frau Studiendirektorin Ingeburg Hagen.

Die Schülerzahl steigt im Vergleich zum Vorjahr um 197.


1996/97

Am 24. April 1997 tritt Herr Oberstudienrat Paul Günter Threin das Amt als stellvertretender Schulleiter in Jülich an. Die Stelle war seit dem Tode von Frau Ingeburg Hagen vakant.

Die Durchführung der Umstrukturierung der Berufsschulen ist abgeschlossen. Danach ist jeder Ausbildungsberuf im Kreis Düren nur noch an einer Schule vertreten. Ab Schuljahresbeginn werden in Jülich beschult:
in der kaufmännischen Berufsschule die Büroberufe (Bürokauffrau/-kaufmann und Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation), Kauffrau/Kaufmann im Groß- und Außenhandel und die Zahnarzthelfer(in); alle anderen kaufmännischen Ausbildungsberufe in Düren;
in der gewerblich-technischen Berufsschule die Ausbildungsberufe Tischler(in), Gas- und Wasserinstallateur(in), Heizungsbauer(in), Kraftfahrzeugmechaniker(in), Landmaschinenmechaniker(in) und Industriemechaniker(in);
in der gewerblich-hauswirtschaftlichen Berufsschule der Ausbildungsberuf Fachverkäufer(in) im Nahrungsmittelhandwerk.

Die Auszubildenden im Friseurhandwerk werden auslaufend in Jülich beschult.

Durch die Umstrukturierung verliert die Jülicher Schule ihre bisherige Funktion als traditionelle „Bündelschule“. Es entsteht eine „fachlich modern strukturierte Schule“. Diese Formulierung ist Programm für die künftige Arbeit.

Die Schule präsentiert sich auf dem 1. Berufs-Infomarkt in Linnich mit mehreren Ständen (wird in den Folgejahren beibehalten).


1997/98

Im Sporthallenbereich wird ein Fitness-Raum eingerichtet.

Die Kfz-Laborräume sind im Juni 1998 fertiggestellt.

Am 19. Juni 1998 kann ein Teil der Dreifachsporthalle erstmals als Schulaula genutzt werden. Zur Umfunktionierung sind entsprechende technische Einrichtungen verfügbar. Die Einweihung erfolgte im Rahmen der Entlassfeier.

Die gewerblich-technische Abteilung nimmt die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem „Technich Instituut Heilig Hart (TIHH)“ in Hasselt (Belgien) auf.

Die kaufmännische Abteilung intensiviert die Zusammenarbeit mit dem „Walraven van Hall College“ in Amsterdam (Praktikum von Schülerinnen und Schülern der Höheren Handelsschule für Abiturienten in Amsterdam mit Zertifikat).

Berufskolleg Jülich
Das Berufskolleg Jülich
Eine zukunftsorientierte und fachlich modern strukturierte Schule

1998/99 – 2003/04


1998/99

Mit Inkrafttreten des Berufskolleggesetzes firmieren die „Berufsbildenden Schulen des Kreises Düren in Jülich“ nunmehr als „Berufskolleg Jülich, Berufsbildende Schulen des Kreises Düren in Jülich“.

Der Bildungsgang für den neuen Ausbildungsberuf „Automobilkaufmannfrau/-kaufmann wird in Jülich eingerichtet.

Die Differenzierung „Betriebswirtschaft“ und „Bürowirtschaft“ im Bildungsgang Höhere Handelsschule wird aufgehoben. Für alle Klassen wird Bürowirtschaft Pflichtfach.

Im Wahlbereich der Höheren Handelsschule werden Bankbetriebslehre, Handelsbetriebslehre und Steuerlehre als Spezielle Betriebswirtschaft angeboten.

Das Kfz-Labor wird fertiggestellt.


1999/2000

Die neue Prüfungsordnung für die Berufskollegs liegt vor.

Das Fach Praktische Philosophie wird eingeführt.

Die Umstellung der Schulverwaltung auf ein modernes Schulverwaltungsprogramm ist aufgenommen worden.

Die gewerblich-hauswirtschaftliche Abteilung erhält eine neue moderne Lehr- und Lernküche, die den Erfordernissen eines modernen Haushalts entspricht.


2000/01

In der Höheren Handelsschule werden die Fächer Bürowirtschaft, Datenverarbeitung/Organisation und Textverarbeitung zu dem neuen Fach Informationswirtschaft zusammengefasst.

Am 27. Juni 2001 wird das neue SRT-Labor im Bereich Holztechnik eingeweiht.

Für den Unterrichtsbereich der kaufmännischen Abteilung wird ein weiterer PC-Raum fertiggestellt.

Am 5. Oktober 2000 übernimmt Herr Studiendirektor Paul Günter Threin die Schulleitung des Berufskollegs in Erkelenz.


2001/02

In der Handelsschule werden die Fächer Bürowirtschaft, Datenverarbeitung/Organisation und Textverarbeitung zu dem neuen Fach Informationswirtschaft zusammengefasst.

Das Schulprogramm des BKJ liegt vor.

Die erste Prüfung im Rahmen des „Europäischen Computerführerscheins“  wird mit vollem Erfolg am BKJ durchgeführt.

16 Fachräume und 48 Klassenräume sind ans Netz angeschlossen.

Nach steigenden Schülerzahlen in den letzten Jahren ist in 2001/02 ein Minus von 77 Schülerinnen und Schülern zu registrieren.


2002/03

Im Berufsschulbereich des BKJ wird mit Beginn des Schuljahres 2002/2003 erstmals der Ausbildungsberuf Verpackungsmittel- mechaniker/in beschult.

In den Kfz-Mechanikerklassen startet unter der Schirmherrschaft von Regierungspräsident Jürgen Roters das Projekt „Förderung basaler Lese- und Schreibfähigkeiten von Auszubildenden“.

Die Schülerzahlen bewegen sich wieder im positiven Bereich.


2003/04

Die gewerblich-hauswirtschaftliche Abteilung verfügt über einen Multifunktionsraum.

Am 18. Dezember 2003 wird das neue Labor für Landmaschinenmechaniker sowie das Labor für Qualitätssicherung- und Werkstoffprüfung eingeweiht.

Am 17. März 2004 kann die Lichtwellenleiter-Vernetzung mittels Glasfaserkabel des zentralen Server-Raums mit den einzelnen Klassen- und Laborräumen in Betrieb genommen werden.

An der Hallenbadseite des Schulgrundstückes wird das neugestaltete Schulschild aufgestellt.

Ein weiterer PC-Raum ist installiert worden.

Im Schuljahr 2003/04 werden insgesamt 1.648 Schülerinnen und Schüler in 86 Klassen beschult, davon 1.207 Schülerinnen und Schüler in 67 Klassen der Berufsschule sowie 441 Schülerinnen und Schüler in 19 Klassen der Berufsfachschulen.

Unterrichtet werden die Schülerinnen und Schüler von 63 haupt- amtlichen und 3 nebenamtlichen Lehrkräften sowie 3 Referendaren.

Berufskolleg Jülich

Die jüngste Vergangenheit
2004/05 – 2013/14


2004/05

Es wird das Filmprojekt SHK „Lernen im und am Kundenauftrag und Lernen in Arbeits- und Geschäftsprozessen der Ausbildung der zukünftigen Fachleute des Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikhandwerks“ durchgeführt.

Ziel des Filmprojekts soll es sein, an einem konkreten Beispiel zu demonstrieren, wie betriebliche Arbeits- und Lernprozesse mit schulischen Gestaltungs- und Lernprozessen aufeinander bezogen und miteinander verbunden werden können. Der Film soll Denkimpulse und Diskussionsanreize bieten. Eingebunden in das Projekt ist auch das Zentrum für Lern- und Wissensmanagement der RWTH Aachen mit der professionellen Unterstützung durch Walter Spanjersberg.

Im Schuljahr 2004/05 werden 1.697 Schülerinnen und Schüler in 91 Klassen von 72 Lehrerinnen und Lehrern beschult. Im Berufsschulbereich befinden sich 1.238 Schülerinnen und Schüler, im Vollzeitbereich 459.


2005/06

Der Staatssekretär im NRW-Ministerium für Schule und Weiterbildung, Günter Winands, besucht das Berufskolleg Jülich anlässlich des bundesweiten Pilotprojektes zur Leseförderung (siehe 2002/03).

Die Veranstaltung findet ihre Fortsetzung in einer Fachtagung „Leseförderung im Berufskolleg“ im Düsseldorfer Ministerium.

Die Schülerzahlen haben leicht abgenommen. 1.646 Schülerinnen und Schüler werden in 89 Klassen von 72 Lehrkräften unterrichtet.


2006/07

Die Theater-AG des Berufskollegs Jülich bietet in der Kreissporthalle mit eigenen Darstellern die begeisternde Aufführung von „Ein Baumhaus im Weltall“.  Als die Maschinen ausfallen, verwandeln sich roboterhafte Arbeiter in Menschen zurück. Das Stück entstand nach Ideen der Schauspieler unter Begleitung der Theaterpädagogin Angelika Zeevaert.

Der Kreis Düren schließt mit der Hermann-Kirchner-Projektgesellschaft einen auf 25 Jahre angelegten „Public-Private-Partnership-Vertrag“ ab, der eine Sanierung, Erweiterung und nachhaltige Bewirtschaftung des Berufskollegs Jülich durch die Projektgesellschaft Kirchner zum Gegenstand hat.

Die Installationskünstlerin Friederike Mainka hat im Rahmen ihrer Reihe „Souterrain“ im ehemaligen Kohlenkeller des Berufskollegs Jülich Fäden so angebracht und verspannt, dass die Geschichte des Raumes und seine Proportionen in besonderer Weise wahrnehmbar werden. Die Präsentation der permanenten Installation findet im Rahmen einer Feier am 31.01.2007 statt.


2007/08

Im September 2007 wird Heike Schwarzbauer stellvertretende Schulleiterin. Sie tritt die Nachfolge von Thomas Becker an, der zum Beginn des Schuljahres 2007/08 als Schulleiter nach Alsdorf wechselt.

Anfang 2008 wird am Berufskolleg Jülich Richtfest gefeiert. Der Rohbau des Erweiterungsbaus steht gut vier Monate nach dem ersten Spatenstich. Das Vorhaben liegt hervorragend im Zeitplan.


2008/09

Im Bildungsgang Industriemechaniker wird mit voller Unterstützung des dualen Partners Forschungszentrum Jülich die Zusatzqualifikation „Euregiokompetenz“ eingeführt. Die Zusatzqualifizierung, die den Weg zu einer stärkeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Euregio Maas-Rhein ebnet, besteht aus vier Elementen: Erlernen der niederländischen Sprache und Einblicke in die Kultur des Nachbarlandes, Informationskompetenz hinsichtlich der Beschaffung von Informationen über Arbeitsmarkt, Steuerrecht und Sozialversicherungssysteme in der Euregio, zweiwöchiges Praktikum an der belgischen Partnerschule, dem „Technisch Instituut Heilig Hart“ in Hasselt.

Der in 1998 am Berufskolleg Jülich eingeführte Ausbildungsberuf „Automobilkaufmann“ feiert 10-jähriges Jubiläum im Rahmen einer durch den Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes ausgerichteten Feier in den Geschäftsräumen des Autohauses Ford Schmid.

Gefördert durch das Landesprogramm „Kultur und Schule“ führt die Theaterpädagogin Angelika Zeevaert im Fach Deutsch/Kommunikation ein Projekt zu Shakespeares „Sommernachtstraum“  mit auszubildenden Bürokaufleuten durch. Die Projektergebnisse sind im Forum des Berufskollegs Jülich ausgestellt.

Durch die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Fachhochschule Aachen und dem Berufskolleg Jülich wird im Bildungsgang Industriemechaniker der duale Studiengang „Maschinenbau PLuS“ geschaffen (Praxisverbund Lehre und Studium). Auszubildenden wird die Möglichkeit geboten, Industriemechaniker mit IHK-Abschluss und gleichzeitig Bachelor of Engineering in Maschinenbau in vier Jahren zu werden.


2009/10

Im August 2009 wird die Generalüberholung des Berufskollegs Jülich im Rahmen des PPP-Vertrages des Kreises Düren mit dem privaten Investor abgeschlossen. Es wurden 8,5 Millionen Euro investiert. Die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten dauerten rund 18 Monate und wurden während laufenden Schulbetriebs mit einer Schülerzahl von rund 1.800 Jugendlichen durchgeführt.

Im November 2009 startet am Berufskolleg Jülich erstmalig das Projekt „Individuelle Förderung durch Unterrichtsassistenz“ in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrerbildung der RWTH Aachen, welches eine frühzeitige Beteiligung von Studierenden des Lehramtes an der Alltagspraxis unterrichtlicher Tätigkeiten ermöglichen will. Zukünftige Lehrerinnen bzw. Lehrer assistieren praxiserfahrenen Kollegen bei der Begleitung und Moderation von schülerzentrierten Lernprozessen.

Gefördert durch das Landesprogramm „Kultur und Schule“ führt der kubanische Künstler Antonio Nuňez das Projekt „Erinnerung an die Zukunft“ mit Schülerinnen und Schülern der Einjährigen und Höheren Handelsschule sowie einer Tischlerklasse durch. Es werden großformatige Bilder mit gegenständlichen und abstrakten Motiven für das neu renovierte Foyer geschaffen.

Der Schulleiter Wolfhard Horn geht am 31.1.2010 in den Ruhestand. Seine bisherige Stellvertreterin Heike Schwarzbauer übernimmt am 1.3.2010 die Leitung des Berufskollegs Jülich.


2010/11

Tilman Weid wird am 2. November 2010 Stellvertreter von Heike Schwarzbauer.

Im Rahmen der Bewerbung Maastrichts und der Euregio Maas-Rhein zur Europäischen Kulturhauptstadt 2018 führt eine internationale Künstlergruppe, bestehend aus einem Theatermacher, einem Musik- und einem Videokünstler zusammen mit einer Berufsfachschulklasse das Schulprojekt VIA 2018 durch. Hauptzielsetzung des Projektes ist die Förderung der Kreativität und Persönlichkeitsbildung der Teilnehmer. Die Schülerinnen und Schüler erstellen auch einen Wettbewerbsbeitrag zu dem durch den Kreis Düren ausgelobten „Rizzi-Malwettbewerb“, an dem Schulen aus der gesamten Region Aachen teilnehmen, und gewinnen den 2. Platz in der Kategorie Berufskolleg.

Der Landrat des Kreises Düren, Wolfgang Spelthahn, übergibt die ersten Euregiokompetenzzertifikate an die Absolventinnen und Absolventen der Zusatzqualifizierung im Bildungsgang Industriemechaniker.


2011/12

Die Zusatzqualifikation Euregiokompetenz (siehe 2008/09) wird als Profilschwerpunkt in zwei Klassen der „Höheren Handelsschule“ mit den Fremdsprachen Niederländisch und Französisch mit dreiwöchigen Auslandspraktika in Maastricht und Lüttich angeboten. Für die übrigen Klassen wird die Zusatzqualifikation „Staatlicher EDV-Führerschein NRW“ eingeführt.

Der Berufsinfo-Markt der Kommunen Aldenhoven, Jülich, Linnich und Titz findet erstmalig im Berufskolleg Jülich statt. Schülerinnen und Schülern werden von 51 verschiedenen Ausstellern (Unternehmen und öffentliche Einrichtungen) interessante Informationen und Einblicke in die duale Berufsausbildung oder ein duales Studium gegeben. Dr. Wilhelm Schäffer, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW, spricht ein Grußwort anlässlich der Eröffnung der Veranstaltung.

Das Berufskolleg Jülich bleibt Gastgeber für die Berufsinfo-Märkte, die unter wachsender Beteiligung der Unternehmen und Einrichtungen in den Folgejahren stattfinden.

Der Künstler Antonio Nuňez führt ein weiteres Projekt „Erinnerung an die Zukunft II“ mit dem Berufskolleg Jülich durch, bei dem er Schülerinnen und Schüler dazu anleitet, leuchtende, farbenfrohe Arbeiten auf Plexiglas zu erstellen, mit denen die großen Zwischenräume über den Windfängen vorne und hinten geschlossen werden.

Das Projekt wird erneut gefördert durch das Landesprogramm Kultur und Schule des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Schülerzahlen sind auf 1581 gesunken.


2012/13

Im Schuljahr 2012/13 werden die beiden Bildungsgänge „Berufliches Gymnasium für Wirtschaft und Verwaltung - Kaufmännische Assistentin/Kaufmännischer Assistent (AHR)“ und „Zweijährige Berufsfachschule für Ernährung und Hauswirtschaft – Staatlich geprüfte Servicekraft“ am Berufskolleg Jülich eingeführt.

Sabine Verheyen (MdEP) übergibt die Zertifikate der Zusatzqualifizierung Euregiokompetenz an rund 40 Schülerinnen und Schüler (siehe 2008/09 und 2011/12) der Höheren Handelsschule im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung.

Die Schülerzahlen sind wieder gestiegen: Es werden 1.660 Schülerinnen und Schüler von 70 Lehrkräften unterrichtet.


2013/14

Der Bildungsgang Industriemechaniker/Maschinenbau PLuS hat sich gut entwickelt. Es wird eine eigene Klasse für die studierenden Auszubildenden gebildet.

Das Berufskolleg Jülich und die Sparkasse Düren unterzeichnen am 21.11.13 eine Kooperationsvereinbarung im Rahmen von KURS ("Kooperation Unternehmen der Region und Schule"). Das Berufskolleg Jülich verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit der Sparkasse Düren, die durch die Initiative KURS  formal besiegelt und um verschiedene Projekte der Berufsorientierung erweitert wird.
Die Ausbildung der „Zahnmedizinischen Fachangestellten“ am Berufskolleg Jülich feiert am 4. Dezember 2013 ihr 20-jähriges Bestehen.

Mit Unterstützung der Zahnärztekammer Nordrhein, der Regionalinitiative Dürener Zahnärzte (RIDZ) und dem Jülicher Zahnärzteverein führen zwei Klassen der auszubildenden Zahnmedizinischen Fachangestellten mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine groß angelegte Typisierungsaktion im Berufskolleg Jülich durch.

Das Berufskolleg Jülich erhält den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ im Rahmen eines Festaktes. Bei dem Projekt konnten insgesamt 1242 Unterschriften am Berufskolleg Jülich gesammelt werden, um sich gegen jegliche Art von Diskriminierung, Gewalt oder Mobbing zu stellen und auch zukünftig für diese Grundsätze einzustehen. Dabei übernehmen Dr. Wilhelm Schäffer, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW, und das Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen die Patenschaft für das Berufskolleg Jülich.

Der bekannte Fotokünstler Horst Wackerbarth führt mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Klassen des Berufskollegs Jülich ein Fotoprojekt durch. Im Zentrum des Projekts steht seine Rote Couch, mit der er seit 30 Jahren durch die Welt zieht, um darauf Menschen aus allen sozialen Schichten und mit den verschiedensten ethnischen Hintergründen zu fotografieren und zu den großen Fragen des Lebens zu befragen. Er übergibt den Schülerinnen und Schülern die Couch, mit der sie eigene Fotografien gestalten. Das Projekt findet im Rahmen des Karlsjahrs statt und wird durch die Regionale Kulturpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und durch das Veranstaltungsmanagement der Stadt Aachen betreut.

Es werden 1602 Schülerinnen und Schüler von 70 Lehrkräften unterrichtet.

Quellen / Literatur

 

  • Wissenschaftliches Archiv Köln (Hrsg.): Das Schulwesen im Kreise Jülich, in: Kreis und Stadt Jülich – Geschichte und Wirtschaft, bearbeitet von Dr. Franz Theunert, Köln 1957, S. 116 – 124.Langen, Josef: Von der Sonntagsschule zur Fortbildungsschule – Aus der Geschichte des berufsbildenden Schulwesens im Kreise Jülich; Heimat-Kalender des Kreises Jülich 1963, Hrsg.: Kreis Jülich 1963, S. 7 – 20.
  • Verwaltungsbericht (Chronik) über die Berufs- und Handelsschule (Jülich) für die Zeit von 1945 bis Oktober 1953 bzw. September 1955 des damaligen Schulleiters Josef Langen.
  • Schul-Chronik über die Schuljahre 1956/57 bis 1962/63, aufgezeichnet von Josef Langen (Schulleiter).
  • Schul-Chronik über die Schuljahre 1963/64 bis 1974/75, aufgezeichnet von Werner Adamek (Schulleiter).
  • Schul-Chronik über die Schuljahre 1976 bis 1991/92, aufgezeichnet von Karl Hompesch (Stellvertretender Schulleiter).
  • Schul-Chronik über die Schuljahre 1992/93 bis 2003/04, aufgezeichnet von Heinz Thull (Leiter der kaufmännischen Abteilung).
  • Horn, Wolfhard: Die berufsbildenden Schulen im Kreis Düren, Jahrbuch des Kreises Düren 1999, Hrsg.: Kreis Düren, Düren 1999, S. 113 – 121.
  • Protokolle der Dienstbesprechungen sowie der Lehrer-, Schul- und Bildungsgangkonferenzen der Schuljahre 1992/93 bis 2003/04
  • Schulprogramm des BKJ, Stand 2000/2001.
  • Schulstatistik des BKJ.